Abwärmenutzung von Rechenzentren
Matching Tool macht Partnersuche leicht und hilft auch bei der Umsetzung neuer gesetzlicher Vorgaben des Energieeffizienzgesetzes
Pressemitteilung vom 2. November 2023
Berlin/Stuttgart. Morgen startet ein neues kartenbasiertes Matching Tool, das Abwärme aus Rechenzentren mit allen denen, die klimaneutrale Wärme suchen, zusammenbringt.
Das Angebot und die neue Plattform des Konsortiums Bytes2Heat kommt zum richtigen Zeitpunkt: Das kürzlich verabschiedete Energieeffizienzgesetz sieht die Nutzung von Abwärme aus stromhungrigen Rechenzentren vor. Gleichzeitig machen sich Gebäudeeigentümerinnen und Wärmenetzbetreiber auf die Suche nach klimaneutraler Wärme. Als Baustein zur Erfüllung der künftigen Anforderungen aus dem sogenannten Heizungsgesetz und zum klimaneutralen Umbau von Wärmenetzen, bietet sich die bei der Kühlung von Rechenzentren anfallende Abwärme sprichwörtlich an, betonen die Projektpartner DENEFF, IER Universität Stuttgart und Empact.
Das kartenbasierte, kostenfrei nutzbare Tool ermöglicht das einfache Zusammenfinden von Partnern für gemeinsame Projekte zur Abwärmenutzung aus Rechenzentren. Die Plattform umfasst neben dem Matching Tool ein breites Unterstützungsangebot, sowie weitere innovative Tools im Kontext der Nutzung von Rechenzentrenabwärme. Anbieter von Abwärme sowie potenzielle Wärmekunden sind ab sofort eingeladen, ihre Rechenzentren, Wärmesenken wie Gebäude und Produktionsstätten aber auch bereits umgesetzte Vorreiterprojekte in das Matching Tool einzutragen.
“Um den politischen Anforderungen zur Wärmewende und des neuen Effizienzgesetzes gerecht zu werden, heißt es nun, Anbieter von Abwärme und potenzielle Abnehmer zusammen zu bringen. Oft wissen sie nichts voneinander, auch wenn sie sich in direkter Nachbarschaft befinden. Was die eine Seite zur Kühlung loswerden will, kann der anderen Seite klimafreundliche Heizwärme liefern. Auch in Landwirtschaft und Industrie kann Abwärme wiederverwendet werden. Mit dem Matching Tool vereinfachen wir diesen Findungsprozess als erste Anlaufstelle zum schnellen Abwärme-Matching,” sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. und Projektleiter von Bytes2Heat, einem Konsortium von DENEFF e.V., empact GmbH und den Instituten IER und IVR der Universität Stuttgart, das sich im Rahmen des Energieforschungsprogramms der Abwärmenutzung widmet.
Unter Zuhilfenahme von Suchfunktionen und Landkarten ermöglicht das Matching Tool die geodatenbasierte Zusammenführung von relevanten Stakeholdern für die Umsetzung von Projekten zur Nutzung von Abwärme. Das kartenbasierte Tool zeigt eigetragene lokale Abwärmepotenziale sowie entsprechende Kontaktmöglichkeiten an und unterstützt auf diese Weise eine schnelle Vernetzung. Mit der Integration von technischen Informationen wie beispielsweise Abwärmetemperaturen, IT-Anschlussleistung und Betriebsstunden bietet das Tool eine möglichst praxisnahe erste Bewertung der Kompatibilität potenzieller Abwärmepartner.
Betreiber großer Rechenzentren haben bereits angekündigt, ihre Standorte im Matching Tool einzutragen: „Die Suche nach geeigneten Abnehmern für die Abwärme unserer Rechenzentren ist eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg unserer Abwärmenutzungsprojekte. Leider haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Suche nach geeigneten Projektpartnern langwierig und schwierig sein kann. Wir erhoffen uns von dem Matching-Tool eine deutliche Vereinfachung dieses aufwändigen Prozesses“, sagt Günter Eggers, Director Public bei NTT Global Data Centers EMEA. „Deshalb haben wir wichtige Standorte, die noch keinen Abwärmepartner haben, in das Tool eingetragen. Wir sind zuversichtlich, dass dieses Tool ein wichtiges Bindeglied zwischen Rechenzentren und Wärmeabnehmern sein kann und hilft, eine bekannte und oft unterschätzte Hürde bei der Abwärmenutzung zu überwinden“.
Das Bytes2Heat-Matching Tool steht ab dem 03. November 2023 allen interessierten Unternehmen auf der Bytes2Heat-Plattform (https://bytes2heat.de/) zur Verfügung. Um weitere Informationen über das Innovationsprojekt zur Abwärmenutzung aus Rechenzentren zu erhalten, wenden Sie sich per E-Mail an Projektmanagerin der DENEFF e.V., Friederike Steddin (friederike.steddin@deneff.org).
Über das Innovationsprojekt zur Abwärmenutzung aus Rechenzentren:
Das Innovationsprojekt zur Abwärmenutzung aus Rechenzentren ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das sich auf die Entwicklung innovativer Lösungen zur Nutzung der Abwärme aus Rechenzentren konzentriert. Das Projekt wird mit einem Verbund aus DENEFF e.V., empact GmbH und den Instituten IER und IVR der Universität Stuttgart von einem Team erfahrener Fachleute aus den Bereichen Energieeffizienz, Forschung und der ingenieurstechnischen Praxis geleitet und wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Es hat zum Ziel, die Abwärmenutzung aus Rechenzentren voranzubringen.