DENEFF zu EEG: Blindheit für Stromverbrauch behindert Energiewende

Berlin/Brüssel. Am heutigen Mittwoch hat die Europäische Kommission ein Strategiepapier zu einer „Renovation Wave“, einer Offensive zur energetischen Modernisierung der Gebäude in Europa, veröffentlicht. Sie ist zentraler Bestandteil des Klima- und Konjunkturkonzepts „Green Deal“ von Kommissionspräsidentin von der Leyen, da der Gebäudesektor für mehr als ein Drittel der europäischen CO2-Emissionen verantwortlich ist. Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF) begrüßte die Pläne der Kommission und erhofft sich von der Bundesregierung eine eindeutige Unterstützung der Pläne sowie eine vorbildliche Umsetzung in deutsches Recht.

Die Strategie benennt konkrete Vorhaben, mit denen die EU die Mitgliedsstaaten bei der Verdopplung der Modernisierungsrate unterstützen will. Sie enthält unter anderem einen eindeutigen Aufruf an die Mitgliedsstaaten, bei der Verwendung der Mittel aus dem 672,5 Mrd. EUR schweren EU-Sonderfonds zur Konjunkturbelebung in der Corona-Krise einen Schwerpunkt auf die Ertüchtigung von Gebäuden zu legen.

Die von der Kommission ebenfalls vorgeschlagenen Mindeststandards, um zuerst die energetisch schlechtesten Gebäude zu modernisieren, entlasteten gleichzeitig Energieverbraucher und Klima. Hierin schlummere das größte Potenzial für das rechtzeitige Erreichen der Klimaziele 2030, so die DENEFF. Gleichzeitig setzten diese Standards vernünftige Leitplanken für Investoren. Beispiele aus den Niederlanden und Frankreich zeigten, dass energetische Mindeststandards im Bestand eine sinnvolle Ergänzung bisheriger Bemühungen für Klimaschutz im Gebäudesektor seien, so der Verband.

Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF): „In Deutschland wurde mit der Aufstockung der Förderprogramme zu Jahresbeginn bereits eine erste Modernisierungswelle ausgelöst. So wurde die Bauwirtschaft zu einer wichtigen konjunkturellen Stütze in der Corona-Krise. Das zeigt, dass Investitionen in den Gebäudebestand wirtschaftliche Erholung und effektiven Klimaschutz intelligent verbinden. Daher begrüßen wir die Renovation Wave als Grundpfeiler des European Green Deals.“

Der Gebäudesektor ist zentral für nationale und europäische Klimaschutz-Bemühungen. In Deutschland ist er für rund ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich. Entsprechend ambitioniert sind die Ziele der Bundesregierung: Bis zum Jahr 2030 müssen die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor gegenüber dem heutigen Niveau um etwa 40 Prozent reduziert werden. Wenn die Europäische Union, wie vom Parlament bereits beschlossen, ihre Klimaziele erhöht, müsse Deutschland nachziehen. Zusätzliche Bemühungen, den Klimaschutz im Gebäudebestand voranzubringen seien daher dringend notwendig, so die DENEFF.