DENEFF zum Klimaschutzgesetz: „Höhere Ziele allein sparen keine zusätzliche Tonne CO2 ein“

Am morgigen Mittwoch soll im Bundeskabinett die Reform des Klimaschutzgesetzes beschlossen werden. Dem Entwurf nach soll Deutschland schon 2045 klimaneutral werden. Das Klimaziel für das Jahr 2030 soll zudem von 55 auf 65 Prozent angehoben werden. Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) bezeichnet den Schritt als wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Trotzdem seien lediglich neue Ziele gesteckt worden. Konkrete Maßnahmen und Strategien, die vorgeschriebenen Tonnen an CO2 auch tatsächlich einzusparen, würden weiterhin fehlen, so die DENEFF. Zudem wurde von sektorscharfen Zwischenzielen für 2035 und 2040, die in bekanntgewordenen Vorentwürfen enthalten waren, wieder Abstand genommen.

Zudem müssten neben den CO2-Zielen endlich auch die Ziele zur Energieeinsparung im Klimaschutzgesetz verbindlich festgeschrieben und mit den höheren Klimazielen angepasst werden. Denn ohne zusätzliche Anstrengungen bei der Energieeffizienz drohe der Energieverbrauch durch die Decke zugehen, so der Verband weiter. So würden Energiewende und Klimaschutz unnötig teuer und ineffektiv. Um beispielsweise den Gebäudesektor auf den neuen Zielpfad für 2030 einzustellen, wäre die Einführung energetischer Mindeststandards für Bestandsgebäude, gepaart mit abgestimmten Förderangeboten, eine große Chance.

Die DENEFF hat kürzlich konkrete Vorschläge gemacht, mit denen sich allein im Gebäudesektor über 20 Millionen Tonnen CO2 bis 2030 einsparen lassen – und knapp 13 Millionen weitere Tonnen im Industriebereich. Dies hatten das Fraunhofer ISI und das Öko-Institut für die DENEFF in einer Studie errechnet. Um das von aktuell von vielen Parteien im Wahlkampf postulierte Modernisierungsjahrzehn zu starten, müssten dringend Investitionen in klimafreundliche Technologien attraktiver werden, so der Verband.

Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF) „Wir freuen uns, dass die Bundesregierung beim Klimaschutz endlich Tempo machen will. Aber mit den angepassten Zielen im Klimaschutzgesetz allein wird noch keine zusätzliche Tonne CO2 eingespart. Seit Jahren betonen Experten, dass Energieeffizienz eine Schlüsselrolle einnehmen muss beim Klimaschutz. Doch oft beschränkt sich das Handeln der Bundesregierung auf wohlfeile Sonntagsreden. Damit muss endlich Schluss sein – jetzt müssen schnell zusätzliche konkrete Maßnahmen folgen!“

Weitere Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz hat die DENEFF unter www.effizienzrepublik.de zusammengefasst.