Energie im Überfluss? Umfrage zeigt: Abwärme aus Rechenzentren fehlen oft Abnehmer 

Pressemitteilung vom 02. Februar 2024 

Energie im Überfluss? Umfrage zeigt: Abwärme aus Rechenzentren fehlen oft Abnehmer 

Berlin/ Stuttgart. Eine aktuelle Befragung der DENEFF , hat den Umsetzungsstand von Projekten zur Nutzung von Abwärme aus Rechenzentren und die damit verbundenen Herausforderungen beleuchtet. Knapp drei Viertel der Befragten gaben an Projekte bereits umgesetzt oder geplant zu haben – neben Betreibern von Rechenzentren haben auch Kommunen, Energieversorger und Wärmenetzbetreiber, Immobilienwirtschaft und Technikanbieter an der Befragung teilgenommen. Jedoch habe ein Drittel der Befragten Projekte derzeit zurückgestellt, vor allem weil geeignete Abnehmer für die Wärme fehlten (56 %).  

Die DENEFF empfiehlt deshalb Politik und Marktteilnehmenden dringend, mehr Augenmerk darauf zu legen, dass potenzielle Anbieter und Nachfrager zusammenfinden, um die bislang ungenutzte Abwärme für die Energiewende verfügbar zu machen. Bytes2Heat bietet dazu bereits ein kostenloses Matching Tool auf bytes2heat.de an. Die Umfrage wurde Rahmen des Projekts Bytes2Heat zur Abwärmenutzung aus Rechenzentren durch den. Projektpartner Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) durchgeführt. 

Viele Abwärmeprojekte liegen auf Eis Bürokratie seltener genannter Grund dafür 

Während annähernd die Hälfte der Befragten bereits Projekte umgesetzt hat (45 %), plant über ein Viertel der befragten Stakeholder keine derartigen Projekte (27 %). Auffällig ist außerdem, dass knapp ein Drittel (31 %) derer, die angaben, aktuell Projekte zu planen, deren Ausführung zunächst zurückgestellt hat. Neben den genannten Schwierigkeiten, geeigneter Abnehmer für die Abwärme zu finden (56 %), spielten technische Herausforderungen (53 %) ebenfalls eine häufig genannte, wichtige Rolle, jedoch vor allem in der Umsetzungsphase konkreter Projekte. Die erforderlichen Technologien für die Abwärmenutzung seien jedoch verfügbar und erprobt, die Schwierigkeiten betreffen eher die Rahmenbedingungen für den Technikeinsatz, darunter fallen etwa niedrige Abwärmetemperatur oder -leistung sowie vorhandene Technikinfrastrukturen. Wirtschaftliche Herausforderungen, wie die Unklarheit über die Wirtschaftlichkeit von Abwärmenutzungsprojekten oder deren Fehlen wurden ebenfalls von etwa der Hälfte (52 %) als Hürde angeführt. Hingegen wurden Schwierigkeiten mit Baugenehmigungen (23 %), Förderbeantragung (23 %) oder der Akzeptanz im räumlichen Umfeld (18 %) seltener als Hinderungsgründe benannt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Projekte durchaus auch hieran scheitern können. 

Bei der Umfrage wurden die verschiedenen Hemmnisse auch nach Projektphasen getrennt abgefragt. Es zeigt sich, dass diese nach Projektphase variieren. So tritt die Frage nach der Wirtschaftlichkeit in den Vordergrund, wenn es um die konkrete Planung und Umsetzung geht. Dennoch zeigt die Befragung deutlich den Top-Grund auf, der über alle Projektphasen hinweg für alle Stakeholdergruppen hinderlich wirkt: das Fehlen geeigneter Abnehmer.  

Die Umfrage-Ergebnisse können hier eingesehen werden.

Für weitere Informationen oder Rückfragen zu den Studienergebnissen steht Ihnen Friederike Steddin zur Verfügung (Friederike.steddin@deneff.org). 

Über die Studie: 

Die vorliegende Studie wurde von der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) im Rahmen des Projektes Bytes2Heat durchgeführt.  Sie enthält 100 Antworten von Akteuren verschiedener Branchen, darunter als größte Gruppen Rechenzentren (25 %), Forschung/ Wissenschaft/ Verbände (19 %) und Technologieanbieter (14 %). Die Daten wurden im Zeitraum Oktober bis November 2023 gesammelt und bieten einen aktuellen Einblick in das Stimmungsbild der Abwärmenutzung aus Rechenzentren. 

Über Bytes2Heat – das Innovationsprojekt zur Abwärmenutzung aus Rechenzentren:   

Bytes2Heat ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das sich auf die Entwicklung innovativer Lösungen zur Nutzung der Abwärme aus Rechenzentren konzentriert. Das Projekt wird mit einem Verbund aus DENEFF e.V., empact engineering GmbH und den Instituten IER und IVR der Universität Stuttgart von einem Team erfahrener Fachleute aus den Bereichen Energieeffizienz, Forschung und der ingenieurstechnischen Praxis geleitet und wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Es hat zum Ziel, die Abwärmenutzung aus Rechenzentren voranzubringen. 

Über DENEFF –  Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) 

Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) ist eine Initiative von 240 Vorreiterunternehmen aus unterschiedlichen Branchen entlang der Wertschöpfungskette für Energieeinsparung und Klimaschutz.