Spät aber wichtig: Habecks neues Energiesicherungspaket legt Schwerpunkt auf Energiesparen

Pressemitteilung vom 21. Juli 2022

Berlin. Ein knappes halbes Jahr nach Kriegsbeginn legte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck heute Nachmittag ein Energiesicherungspaket vor, das endlich den Wert der Energieeffizienz für die Versorgungssicherheit anerkenne, so die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF). Denn trotz der heutigen Wiederinbetriebnahme von Nord Stream 1 sei die Versorgungslage weiter angespannt. Die DENEFF begrüßt ausdrücklich die vorgestellten Maßnahmen, sieht aber gleichzeitig an vielen Stellen großen Ausbaubedarf, um schnell die erforderlichen Gasmengen einzusparen, falls es zu einem Lieferengpass kommt.

Wichtig sei vor allem der vorgeschlagene Heizungscheck, der von allen Eigentümerinnen und Eigentürmern von Gasheizungen bis 2024 durchgeführt werden müsse und künftig verpflichtend sei. Auch der hydraulische Abgleich müsse laut Maßnahmenpaket als Instandhaltungsmaßnahme von Vermieterinnen und Vermietern durchgeführt und finanziert werden. Zum Maßnahmenblock Wärmeversorgung gehört außerdem der vorgesehene verpflichtende Austausch von Heizungspumpen, sofern diese ungesteuert und ineffizient laufen. Einfache Maßnahmen zur Verhinderung unnötiger Wärmeverluste durch die Gebäudehülle und zur Umsetzung der von der EU-Kommission geplanten “Renovierungswelle” fehlten jedoch, ebenso wie Vorgaben für Energieversorger, Endkunden mit Hinweisen zum Energiesparen zu unterstützen. Auch das im Frühjahr angekündigte Energieeffizienzgesetz werde nicht erwähnt.

Des Weiteren hebt die DENEFF eine die Industrie und Gewerbe betreffende Maßnahme hervor: jene Unternehmen, die bereits Energie- und Umweltmanagementsysteme eingeführt haben, müssen dadurch identifizierte wirtschaftliche Energiesparmaßnahmen nun auch zeitnah umsetzen, sofern diese sich innerhalb von zwei Jahren rechnen.

Christian Noll, Geschäftsführender Vorstand der DENEFF, resümierte das Paket wie folgt: “Wir freuen uns, dass mit diesem Paket endlich mehr als nur Verhaltensappelle adressiert werden. Es werden jetzt erste Effizienzmaßnahmen angepackt, die in dieser kritischen Lage lange überfällig waren.”

Das Ministerium hat außerdem das im Rahmen des Gipfel Energieeffizienz geschmiedete Bündnis bestehend aus Verbänden aus Zivilgesellschaft, Verbraucherschutz, Wirtschaft und Städten und Kommunen eingeladen, weitere Ideen zur Umsetzung zu bündeln. “Das Paket ist weiterhin nur ein Anfang,” so Noll, “als Stimme der Effizienzbranche im Bündnis stehen wir bereit, die konkrete Umsetzung des Pakets mitzugestalten.“