Von der Leyen: „Energieeffizienz und Energiesparen ist die schnellste und kostengünstigste Antwort auf die Energiekrise“

Pressemitteilung vom 18. Mai 2022

Mit dem heute beschlossenen REPowerEU Plan korrigiert die Europäische Kommission ihren Entwurf für eine novellierte Energieeffizienzrichtlinie und hebt die Effizienzziele und Einsparverpflichtungen an.

„Save Energy“ ist eine der drei Aktionen, welche die Europäische Kommission heute in ihrem REPowerEU-Plan vorstellt. Zusammen mit einem schnelleren Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und einer Diversifizierung der Gasversorgung soll der Plan erlauben, so schnell wie möglich von russischen Energieimporten unabhängig zu werden, die Versorgungssicherheit zu verbessern und den Energiepreisanstieg zu stoppen. Gleichzeitig soll dieser Plan einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.

„Energieeffizienz und Energiesparen ist die schnellste und kostengünstigste Antwort auf die Energiekrise“, hieß es von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Konkret korrigiert die Kommission ihren Vorschlag vom Juli 2021 für eine neues EU-weites Effizienzziel nach oben: Anstelle von 9% zusätzlicher Reduktion des Energieverbrauchs bis 2030, sollen die Mitgliedstaaten gemeinsam ein Ziel von 13% erreichen.

Die Europäische Kommission stützt die Korrektur des Vorschlags vom letzten Juli auf neue Modellierungen, welche die Preisentwicklung der letzten Monate berücksichtigen. Deutlich höhere Preisniveaus machen Investitionen in Energieeffizienz noch rentabler als zuvor. Der Berichterstatter des Europäischen Parlaments, Niels Fuglsang (S&D), fordert ein Ziel von zusätzlich 19%, um die gesamten wirtschaftlichen Potenziale abzuschöpfen. Der neue Kommissionsvorschlag schafft Rückenwind für diese Position.

„Wir sind erleichtert, dass die Europäische Kommission die dringend notwendige höhere Ambition, den Energiebedarf zu senken, vorschlägt. Eine klare politische Rahmensetzung, nicht bloß Appelle, ist jetzt wichtig, damit die großen Potenziale des Energiesparens auch tatsächlich genutzt werden“, sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF). „Wir setzen jetzt auf die Unterstützung der Bundesregierung und ihrer Partner im Rat, um mit gesetzlich verankerten Zielen alle Sektoren anzustoßen, das Thema aktiv anzugehen, anstatt lediglich weiter darauf zu hoffen, dass Energie schnell wieder billig wird. Nur eine ehrgeizige Energiesparstrategie schafft dauerhafte Kostenentlastung und schafft gleichzeitig Arbeitsplätze in Europa.“

Im Rahmen der Umsetzung des European Green Deals hatte die Europäische Kommission im Juli 2021 ein umfassendes Gesetzespaket vorgelegt, dass der EU erlauben soll, bis 2030 ihre Treibhausgasemissionen um 55% zu vermindern. In dem „Fit for 55“-Packet enthalten ist ein Vorschlag für eine Novellierung der Energieeffizienzdirektive, über den das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten derzeit beraten. Er beinhaltet ein EU-weites Energieeffizienzziel, das 9% über den bereits festgelegten nationalen Beiträgen zur Erreichung des 2030 Ziels liegt, sowie eine Erhöhung der Einsparverpflichtung von derzeit 0,8% auf 1,5% ab 2024.

Tatsächlich hält die DENEFF sogar noch höhere Ziele für wirtschaftlich sinnvoll. In einer Studie des Fraunhofer ISI und Stefan Scheuer Consulting stellte sich heraus, dass je nach Preisentwicklung sogar ein Ziel von 19 bis 23 % wirtschaftlich sinnvoll wäre.

Die DENEFF ist eine Initiative von rund 200 Vorreiterunternehmen aus mit Lösungen für Energieeinsparung und Klimaschutz. Damit ist die DENEFF das führende, übergreifende Energiewendenetzwerk in Deutschland. www.deneff.org